Energieeinsparung beginnt im Bestand
Der größte Teil des Gebäudebestands in Deutschland stammt aus Zeiten, in denen Energieeffizienz noch keine vorrangige Rolle spielte. Entsprechend hoch ist das Einsparpotenzial. Die klimafreundliche Gestaltung bestehender Wohnungen kann einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten, ohne dass Neubauten erforderlich sind. Dabei geht es nicht nur um umfassende Sanierungen, sondern auch um kleinere, gezielte Maßnahmen, die in Summe große Wirkung entfalten.
Dämmung und Wärmeverluste
Ein zentrales Problem vieler Bestandswohnungen ist die mangelnde Wärmedämmung. Außenwände, Fenster, Dachflächen und Kellerdecken sind häufig energetisch unzureichend ausgestattet. Eine nachträgliche Dämmung kann die Heizkosten erheblich senken und den CO₂-Ausstoß reduzieren. Insbesondere der Austausch alter Fenster durch moderne Dreifachverglasung bringt spürbare Vorteile.
Heizungssysteme modernisieren
Veraltete Heizsysteme sind nicht nur ineffizient, sondern auch emissionsintensiv. Der Umstieg auf moderne Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Pelletheizungen erhöht den Wirkungsgrad und senkt den Energieverbrauch. In Kombination mit einer smarten Heizungssteuerung lassen sich individuelle Temperaturprofile realisieren, die zusätzlich zur Effizienz beitragen.
Stromverbrauch senken
Auch beim Stromverbrauch bietet sich erhebliches Potenzial. Der Einsatz energieeffizienter Haushaltsgeräte, LED-Beleuchtung und intelligenter Steckdosen reduziert nicht nur die Stromrechnung, sondern auch die Umweltbelastung. Durch bewusstes Nutzungsverhalten kann der persönliche CO₂-Fußabdruck spürbar gesenkt werden.
Eigenstrom durch Photovoltaik
Zunehmend rückt die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder Balkon in den Fokus. Mieterstrommodelle ermöglichen auch Bewohnern von Mehrfamilienhäusern die Nutzung von Solarstrom. In Verbindung mit Stromspeichern lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern.
Nachhaltige Innenraumgestaltung
Nicht nur die technische Ausstattung, sondern auch die Einrichtung beeinflusst die Klimabilanz. Möbel aus FSC-zertifiziertem Holz, schadstofffreie Farben und langlebige Textilien tragen zur Nachhaltigkeit bei. Upcycling und Second-Hand-Möbel gelten als besonders ressourcenschonend.
Verhalten als Schlüssel
Neben baulichen Maßnahmen spielt das Verhalten der Bewohner eine zentrale Rolle. Kurzes Stoßlüften statt Kipplüften, das Vermeiden von Dauerheizen und bewusster Umgang mit Wasser und Strom summieren sich zu einem relevanten Beitrag für klimafreundliches Wohnen.